„Wildwechsel“ Zahl der Wildunfälle steigt!
Anschaffung von Wildwarnreflektoren durch die Jäger vom Hegering-Ahaus-Heek
Rehe und Wildschweine, aber auch kleine Wildarten, fallen dem Straßenverkehr im Hegeringgebiet Ahaus/Heek ausgesprochen häufig zum Opfer. Die Autofahrer unterschätzen regelmäßig die Gefahr von Wildwechseln. Dabei kann die örtliche Jägerschaft berichten, dass mittlerweile jedes dritte Reh nicht mehr vom Jäger geschossen, sondern von einem Auto überfahren wird.
So weist der Hegering Ahaus-Heek e.V. darauf hin, dass alleine in Nordrhein-Westfalen pro Jahr über 25.000 Rehe von Autos getötet werden. Die Gründe für Wildunfälle sind vielfältig. Zum einen führt die Zerschneidung der Landwirtschaft durch Straßen und den darauf herrschenden Autoverkehr dazu, dass Wildtiere auf ihren Wanderungen die Verkehrswege überqueren und die Gefahr der schnell herannahenden Autos nicht erkennen können. Gelegentlich führen auch frei laufende Hunde, die sich dem Einflussbereich des Halters kurzfristig entzogen haben, dass Wild panisch flüchtet und dabei Straßen überquert. Regelmäßig werden in Deutschland über 2.000 Menschen pro Jahr bei Wildunfällen verletzt. Die Schäden im Teilkaskobereich durch Wildunfälle gehen jährlich in die Millionen.
Im Sommer steigt die Kollisionsgefahr mit Rehwild, weil die Rehböcke zur Paarung die Ricken suchen und dabei teilweise täglich mehrere Kilometer zurücklegen. Dabei sind sie quasi „blind vor Liebe“ und geraten nicht selten auch tagsüber im Straßenverkehr. Ein weiteres Unfallrisiko entsteht unmittelbar nach der Ernte im Spätsommer und Herbst, wenn in der Feldflur große Flächen gemäht sind und das Wild hier keine Deckung mehr hat. Es wandert in deckungsreicheres Gelände und wird auch hierbei regelmäßig auf Straßen überfahren. Insbesondere dort, wo Wald oder Gehölze nah an die Straßen heranreichen, wird der vorsichtige Autofahrer im Hochsommer und im Herbst besonders auf nah an der Straße stehendes Rehwild zu achten haben.
Die Jägerschaft vom Hegering Ahaus-Heek eV. hat aus diesem Grund in diesem Jahr 1.100 Wildwarnreflektoren im Gesamtwert von über 5.500,-Euro erworben.
Die Wildwarnreflektoren wurden an über 55 km gefährlichen Straßen an die Leuchtpfosten montiert. Die Halbkreisform gewährleistet eine umlaufende blaue Reflektion und der eingesetzte Kunststoff-Reflektor garantiert, dass das vom Fahrzeug kommende Licht tatsächlich quer zur Fahrbahn umgeleitet wird. Hierdurch entsteht ein optischer Warnzaun, welcher das Wild vom Überqueren der Fahrbahn abhält.