Grenzenloser Ackerbau

Pflügen bis zur letzten Furche oder teilweise auch darüber hinaus?

Leider ist immer wieder zu beobachten, dass es an den Rändern von Ackern gar keine Randstreifen mehr gibt. Zum Teil pflügen einzelne Landwirte im Schotter von Teerstraßen. Daraus folgt, das Straßen viel schneller erneuert werden müssen, weil dieses zu Rissen im Teerbelag und schließlich zum absacken der Straße führt, was wiederum von der Bevölkerung bezahlt werden muss.

Dabei besitzen gerade die Ackerrandstreifen in unserer aufgeräumten Kulturlandschaft eine hohe ökologische Bedeutung. Reptilien, Vögel, Säugetiere und Insekten finden hier Nahrung, Wohn- und Nistplätze sowie Deckung. Feldränder stellen u.a. auch Rückzugsgebiete dar, in die viele Tierarten bei Störung durch Ackerbau der angrenzenden Flächen Schutz suchen. Durch unterschiedliche Förderprogramme, versucht man unsere Landwirte davon zu überzeugen, großzügige Ackerrandstreifen zu belassen. In Gemeinden, in denen die Flurbereinigung stattgefunden hat, befinden sich Feldwege (mit in der Regel 3m Breite) und die Randstreifen üblicherweise im Besitz der Gemeinde. Die Anwendung von Pestiziden sollte dort unbedingt untersagt bleiben. Nicht zuletzt beherbergen artenreiche Weg- und Feldraine eine Vielfalt an Nützlingen wie etwa Schlupfwespen, räuberische Laufkäfer, Spinnen und Spitzmäuse, die gerne helfen, Schädlinge auf den angrenzenden Feldflächen zu dezimieren. Diese freiwilligen Helfer sollte man nicht verprellen.